ILE-Konzept

Unser Konzept

für eine Integrierte Ländliche Entwicklung (ILEK)

Integrierte Ländliche Entwicklung


So können ländliche Kommunen sich gegenseitig ergänzen und gemeinsam ihre Standortqualität steigern


Immer mehr Gemeinden erkennen, dass viele ihrer Probleme in der Gemeinschaft mit anderen Gemeinden besser zu lösen sind als allein. Nach dem Motto „Gemeinsam sind wir stärker!“ entschließen sich benachbarte Gemeinden im ländlichen Raum freiwillig zur Zusammenarbeit, um sich gegenseitig zu ergänzen. Sie setzen sich dabei zum Ziel, Einsparmöglichkeiten zu erschließen und Projekte, die sie alleine nicht realisieren könnten, gemeindeübergreifend in ökonomisch, ökologisch und sozial besonders nachhaltiger Weise zu planen und auszuführen. Die Ämter für Ländliche Entwicklung unterstützen mit der Integrierten Ländlichen Entwicklung dabei die Zielsetzungen der Gemeinden auf der Planungsebene durch ein Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept (ILEK), um die Entwicklungsaktivitäten zu koordinieren. Gleichzeitig wird für die Umsetzung der Einsatz der Dorferneuerung und der Flurneuordnung oder anderer Programme zielgerichtet aufeinander abgestimmt. Bei der Umsetzung des ILEK können die Gemeinden durch eine Umsetzungsbegleitung (ILE-Umsetzungsmanagement) unterstützt werden. Sie hilft dabei im Sinne einer integrierten Entwicklung Programme und Instrumente auch anderer Ressorts mit ins Boot zu holen.


Ideen und Ziele für gemeinsames Entwicklungskonzept


Im Rahmen einer Steuerungsgruppe treffen sich regelmäßig die Bürgermeister der beteiligten Gemeinden, die Arbeitskreisleiter, das Amt für Ländliche Entwicklung sowie weitere Behörden und Stellen. Auf der Grundlage fachlicher Untersuchungen, Stärken Schwächen-Analysen u. ä. werden gemeindeübergreifende Handlungsfelder definiert. Die dazu entstehenden Ideen, Meinungen, Wünsche bzw. Zielvorstellungen werden von Fachleuten strukturiert. Daraus ergeben sich in gemeinsamer Diskussion aller Beteiligten die zukünftigen Hand­lungsschwerpunkte der Gemeinden, die im Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzept zusammengefasst werden. Dabei wird großer Wert auf deren Realisierbarkeit gelegt. In diesem Zusammenhang gilt es auch, die unterschiedlichen Fachmeinungen und Förderprogramme abzustimmen und zu koordinieren, insbesondere die der Verwaltung für Ländliche Entwicklung und der Landwirtschaftsverwal­tung. Ausgehend von den Ziel-, Analyse- und Strategie­überlegungen des Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzeptes kann direkt mit der Lösung und Realisierung der örtlichen Aufgabenstellungen begonnen werden.


Die Vorteile gemeindeübergreifenden Handelns sind vielfältig und offensichtlich:


  • Integrierte ländliche Entwicklung steigert die Lebens- und Standortqualität in der Region und gibt damit Entwicklungsimpulse für jede Einzelgemeinde sowie für den Gemeindeverbund.
  • Zu den aktuellen Herausforderungen wie Energiewende, demografischer Wandel oder Innentwicklung der Dörfer werden gemeinschaftlich effiziente Lösungen gefunden.
  • Die Kommunen partizipieren durch wirtschaftliche Belebung und einer verbesserten Arbeitsplatzsituation an höheren Steuereinnahmen als Folge gesteigerter regionaler Wertschöpfung.
  • Die Gemeinden sparen Kosten und verringern den Flächenverbrauch, da sich gemeindliche Einrichtungen gegenseitig ergänzen oder am jeweils günstigsten Standort des Gemeindeverbunds neu entstehen, zum Beispiel bei öffentlichen Bädern, Bauhöfen und Kläranlagen.
  • Die Infrastruktur wird gemeindeübergreifend verbessert – beispielsweise durch eine Optimierung der Verkehrswege einschließlich des öffentlichen Personennahverkehrs oder durch Anlagen des vorbeugenden Hochwasserschutzes.
  • Anliegen der Landwirtschaft werden unterstützt, etwa beim Ausbau von Wegen sowie bei der Er­schließung zusätzlicher Einkommensquellen aus Direktvermarktung, Urlaub auf dem Bauernhof und durch Übernahme von Dienstleistungen beim Unterhalt von Wegen oder bei der Landschaftspflege.
  • Die Kommunen unterstützen sich gegenseitig in Fragen soziokultureller Anliegen, indem sie zum Beispiel Gemeinschaftseinrichtungen schaffen, einen gemeinsamen Veranstaltungskalender veröffentlichen oder gemeinsame soziale und kulturelle Projekte entwickeln und realisieren.
  • Sie betreiben gemeinsames Marketing, indem sie zum Beispiel Informations- und Werbematerial konzipieren, herstellen und verteilen, Internetauftritte erarbeiten oder auf Messen präsent sind.


Nach Koordinierung und Planung folgt die Phase der Umsetzung, welche vor allem durch das ILE-Umsetzungsmanagement getragen wird.


ILEK-Prozess 2023

Im Jahr 2023 haben wir ein neues Kapitell unserer Erfolgsgeschichte geschrieben und ein neues ILEK erstellt. Das neue Leitbild gleicht dabei einem Haus: Die Gemeinden, die seit 2006 interkommunal Zusammenarbeiten, bilden nach wie vor das Fundament für die erfolgreiche Kooperation. Dazu zählen natürlich die lokalen Ressourcen, also der Grund und Boden, die Flora und Fauna und die Menschen, die hier leben. 


Das Gebäude wird getragen von drei Säulen: Die nachhaltige Flächennutzung ist das Grundprinzip unseres Handels. Nur der bewusste und verantwortungsvolle Umgang mit dem endlichen Gut Boden ermöglicht nachhaltige Regionalentwicklung. Hiermit werden wir regionale Potenziale in Wert setzen und unseren erfolgreichen Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten fortsetzen. Insgesamt schaffen wir einen zukunftsfähigen Lebens- und Erholungsraum für alle Menschen, die hier leben, und für alle Besucherinnen und Besucher unserer wunderbaren und wertvollen Region.


Das Dach all dieser Entwicklung bildet die seit über 18 Jahren erfolgreiche Zusammenarbeit und der für alle Kommunen gewinnbringende Zusammenhalt untereinander.

Share by: